Nagini
Königspythons sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktive Tiere – wobei sie sich gerne auch tagsüber zu einem Sonnenbad aufhalten.
Bei einer möglichen Gesamtlänge von 2 Metern und einer Lebenserwartung von ca. 20 Jahren sollten sich die zukünftigen Halter der Verantwortung bewusst sein.
Für diese Art muss ein Herkunftsnachweis geführt werden, da sie im Anhang B der EU-Artenschutzverordnung steht. Eine Meldepflicht bei der zuständigen Behörde besteht leider nicht.
Bei der recht friedlichen und wenig territorialen Lebensweise, können Königspythons in einer Gruppe mit ähnlich großen Artgenossen gehalten werden. Um die natürlichere Lebensweise zu rekonstruieren, würde man sie eher einzeln halten.
Insgesamt sind Königspythons sehr sensible und stressempfindliche Schlangen und daher nicht für Anfänger der Terraristik geeignet. So nehmen sie durchaus einen Standort- oder Halterwechsel war und reagieren nicht selten mit Nahrungsverweigerung.
Der Königspython stammt aus den Teilen des westlichen und zentralen Afrikas und kommt vor allem in Trockensavannen und landschaftlich genutzten Gegenden vor.
Bei Bedrohung rollt sich der Python zu einem Ball zusammen und schützt somit seinen Kopf vor Angreifern.
Unterbringung
Der deutsche Tierschutzbund empfiehlt eine Terrariumgröße von 1m x0,5m x 0,75m, dabei sollen die Faktoren mit der Körperlänge der Schlange multipliziert werden, mindestens aber 2m x 1m x1,5m (1,6m x 0,8m x 0,8m – Empfehlung Reptilien-Auffang-Station München e.V.).
Dabei sollten viele verschiedene Versteckmöglichkeiten angeboten werden, wie z.B. Wurzeln, Steinplatten, Höhlen, Korkröhren oder Tontöpfe, da sie sich meist am Boden aufhalten.
Für die Königspythons, die gerne klettern, sollten zudem Klettermöglichkeiten geboten werden, wie z.B. Kletteräste. Meist sind es Jungtiere die dies gerne nutzen, wobei sich ältere Tiere eher am Boden aufhalten. Für eine möglichst „natürliche und artgerechte Haltung“ ist dies unerlässlich.
Die Rück- sowie Seitenwände des Terrariums lassen sich ebenfalls wunderbar mit Hilfe von Korkrinde oder künstlichen Steinwänden verkleiden, sodass weitere Gestaltungsmöglichkeiten entstehen.
Schlangen erkunden ihre Umgebung über ihre Zunge. Eine sogenannte Wetbox ist hier ideal. Dabei handelt es sich um eine geschlossene „Box“ mit nur einem Einschlupfloch. Die Wetbox enthält ein feuchtes Substrat, wie z.B. Moss oder Kokoshumus und bieten einen dunklen und feuchten Rückzugsort.
Eine Badeschale muss ebenfalls vorhanden sein. Diese sollte so groß sein, dass die ganze Python reinpasst.
Auch der Boden kann zusätzlich für Beschäftigung sorgen, denn manche Pythons buddeln sich gerne ein. Das Bodensubstrat sollte nicht stauben und idealerweise aus einem Erde-Sand-Gemisch (ca. 2:1 Verhältnis) bestehen und ca. 10 – 15 cm hoch sein. Bepflanzung kann vorhanden sein, wird jedoch meist „plattgelegen“ oder ausgebuddelt.
Die richtige Grundbeleuchtung:
Dies ist eine heiß diskutiertes Thema. Grundsätzlich gilt: Hier sollte es auf die Größe des Terrariums abgestimmt sein und so angebracht werden, die Schlange keine Verbrennungen erleidet!!!
Für die Grundbeleuchtung wird zu Vollspektrum-Neonröhren geraten. Wichtig, zudem sollten 2 Wärmestrahler mit 75 Watt angebracht werden.
Dem Python sollte punktuell ein Sonnenplatz geboten werden. Die Lampe muss dabei so angebracht werden, dass sich das Tier nicht verbrennen kann.
Ein Auszug von der Auffangstation für Reptilien München e.V.:
„… Von Mai bis Oktober (Regenzeit) sollten die Tagestemperaturen im Bereich von 26-32°C liegen und während der Nacht zwischen 23-25°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte während dieser Zeit tagsüber etwa 55-65% und nachts 80-90% betragen. Von November bis April (Trockenzeit) sind die Tagestemperaturen dieselben, während die Nachttemperaturen dann lediglich 20-22°C messen sollten. Während dieser Zeit kann das Heizelement auch komplett ausgeschaltet werden, wenn die Raumtemperatur um 20°C beträgt. Auch die Luftfeuchtigkeit liegt während dieser Zeit mit etwa 50% deutlich niedriger. Es werden mehrere Thermometer im Terrarium benötigt, um die Temperaturen am kühlen Rückzugsort und am Sonnenplatz zu kontrollieren. Wir empfehlen ein Thermostat für die Überwachung der Nachttemperatur einzusetzen. …“
Ernährung:
Der Königspython ernährt sich von Nagetieren und auch kleineren Vögeln. Gerne beraten wir ausführlich vor Ort über dieser Thema, da es viele Faktoren zu beachten gibt.
Das zukünftige Zuhause sollte sich bewusst sein, dass eine Kornnatter kein Haustier ist. Hier handelt es sich um ein Wildtier mit besonderen Ansprüchen.
Nagini wurde im Juli 2023 sichergestellt und von unserem Tierheim aufgenommen. Wie bereits oben beschrieben, lebt auch Nagini eher unauffällig und zurückgezogen.
Für weitere Info’s empfehlen wir die Seite der Auffangstation für Reptilien München e.V. und des Naturschutzbund:
https://www.reptilienauffangstation.de/de/Aktuelles%20und%20Wissen/Ratgeber/CS_K%C3%B6nigspython
Gerne können Sie sich auch an unsere Pflegerinnen wenden.
QUELLE: Auffangstation für Reptilien München e.V. und des Naturschutzbund