Camillo wurde im Juli 2022 bei uns abgegeben, da der ehemalige Besitzer Angst entwickelt hat, mit Camillo tagsüber rauszugehen. Die Gassirunden wurden prompt in die Nacht verlegt und Camillo bekam überhaupt nichts von seiner Umwelt mit.
Ursprünglich soll Camillo mit einem anderen Hund zusammen gelebt haben. Das Paar trennte sich jedoch und die Frau hat den anderen Hund mitgenommen. Camillo blieb bei dem Mann, doch hier stimmte einfach die Chemie nicht.
Leider ging es von da an nur noch Berg ab und Camillo entwickelte sich zu einem richtigen Chaoten.
Camillo benötigt eine klare Führung und muss Grenzen aufgezeigt bekommen.
Draußen reagiert Camillo stark auf Bewegungsreize. Fremde Menschen, aber auch Hund werden verbellt.
Das Ganze hat sich leider ziemlich schnell verselbstständigt, sodass Camillo immer weitere Unsicherheiten im Alltag zeigte.
An der Leinenführigkeit muss nun ausgiebig gearbeitet werden.
Derzeit gewöhnen wir ihn auch an einen Maulkorb, da wir nicht ausschließen können, dass er bei Überforderung, Übersprunghandlungen zeigt.
Camillo wird nun intensives Training benötigen, um zurück ins Leben zu finden.
UPDATE Juni 2023
Unsere Gassigänger, Hundepfleger und Hundetrainerinnen haben viel Zeit und Arbeit in Camillo gesteckt. Und das zahlt sich langsam aus! Wir sind sehr stolz auf Camillos Entwicklung und bleiben dran.
Immer gesitteter kann man Camillo in seinem Zwinger anleinen und diesen auch nicht mehr allzu stürmisch verlassen.
Camillo schafft es über einen längeren Zeitraum konzentriert im Training mitzuarbeiten – kann den Fokus auf „seinen Menschen“ setzen. Er kann Ruhephasen immer besser „aushalten“ und im Sitz verweilen. Hier kommt wohl der Schäferhund durch. 😉 Camillo möchte lernen und kann sehr gut mitarbeiten – manchmal steht er sich nur selbst im Weg.
Hundebegegnungen können mittlerweile bei frühzeitiger Kontaktaufnahme wesentlich entspannter ablaufen. Jogger und Fahrradfahrer dürfen nun auch ohne Spektakel passieren, hier sollte man jedoch stets ein Auge drauf haben.
Auch das Schnappen in Leine oder Arm, ausgelöst durch überdrehtes Verhalten und Überforderung kann teilweise unterbunden werden.
Kurzer Rückblick: Camillo war draußen anfänglich so überfordert, dass er sich bei einem 1 1/2 Stunden Spaziergang nicht 1x mal lösen konnte. Auch das hat sich geändert!
Bei einem gemeinsamen Spaziergang mit ihm bekannten Hunden muss Camillo noch lernen einen Gang runterzuschalten. Dies ist nach wie vor sehr aufregend für ihn, sodass er Nervosität zeigt und versucht das Kommando zu übernehmen. Dabei ist es wesentlich schwieriger seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Seine Gassigänger berichten, dass Camillo beim Spazierengehen mit anderen Hunden keinen Ärger sucht und weder mit Hündinnen noch mit Rüden aneinander gerät.
Wir freuen uns sehr über Camillos Fortschritte. Jetzt heißt es dran bleiben!
Für unseren hübschen Burschen suchen wir Menschen mit Schäferhund-Erfahrung. Zwar wartet hier noch viel Arbeit auf Camillo und seine zukünftigen Halter, doch das Potenzial ihn weiter in gute Bahnen zu lenken, ist da. Camillo benötigt klare Linien, kognitive und physische Auslastung, gezieltes Training und Ruhephasen. Seine Besitzer sollten sich der Herausforderung und der Verantwortung absolut bewusst sein. Wir möchten, dass Camillo weiter wächst.
